How to: Richtig anschnallen - der Anschnallratgeber
Wie du dein Kind vernünftig im Auto bzw. Kindersitz sicherst
Richtig anschnallen kann Leben retten. Die Realität zeigt: Viele Eltern kämpfen mit widerspenstigen Gurten und Kindern, die sich beim Anschnallen in einen Oktopus verwandeln: Acht Arme, null Geduld und ein klarer Auftrag: Bloß nicht stillhalten. Umso wichtiger, dass du weißt, wie das Anschnallen richtig geht. Pro-Tipp: Übe die ersten Male am besten mit einer Puppe, die kann sich nicht wehren.
Ob 3-Punkt-Gurt, 5-Punkt-Gurt oder klassischer Autogurt: Jedes System hat seine Tücken. In meinem Anschnall-Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, wie du jeden Kindersitz korrekt nutzt. Das Wichtigste: Der beste Kindersitz kann dein Kind bei einem Unfall nicht schützen, wenn er falsch bedient wird. Zu lockere Gurte, eine falsche Gurt- oder Kopfstützenhöhe oder verdrehte Gurte können im Ernstfall fatale Folgen haben. Deshalb: Nimm dir Zeit und mach es richtig.
Ich sage "Anschnallen", andere Eltern nennen es auch: Angurten (besonders in Bayern, Österreich und der Schweiz), Gurten, Kind sichern, Gurt straffen oder etwas brachialer: Festschnallen oder Fixieren. Kinder sagen zum Anschnallen auch: "Nein!", "Ich will nicht!", "Zu fest!" oder ganz klassisch: "Lass mich!"
Übrigens, es ist schon paradox: Wir schicken Menschen zum Mond, aber beim Anschnallen eines Kindes gelingt es selbst Physik-Professoren, die Gesetze der Schwerkraft zu ignorieren. Die gute Nachricht? Mit der richtigen Anleitung ist das Anschnallen deutlich einfacher als Raketenwissenschaft. 🚀
Apropos Raketen: Wusstest du, dass Reboarder nur deshalb erfunden wurden, weil Astronauten beim Start rückwärts liegen? Schau mal hier: ➞ Wie die NASA die Kindersicherheit beeinflusst hat
Keine Zeit für ausführliche Einleitungen? Spring direkt zur Schritt für Schritt-Anleitung oder wechsle auf die Seite Anschnallen im Winter – was du beachten musst:
Gestatten? Kerstin! Kaffee-Junkie, Kindersitz-Coach, Mama von 7 Kindern und ehrlich genug zuzugeben, dass sie diese Anschnallerei manchmal auch nervt. 😁 Aus Erfahrung: Die Vorbereitung ist beim Anschnallen die halbe Miete und wenn du ein paar Male geübt hast, funktioniert es gleich viel besser - jedenfalls bis zum nächsten "Ich will aber nicht angeschnallt werden"-Moment.
1. Anschnallen bei Babyschalen mit 3-Punkt-Gurt
Du hast eine Babyschale mit einem 3-Punkt-Gurt?
Einen 3-Punkt-Gurt haben z. B. folgende Babyschalen: Avionaut Cosmo | Avionaut Pixel (Pro 2.0 C) | Britax-Römer Baby-Safe Pro | Cybex Cloud T | Cybex Cloud Z (2) | Joie i-Gemm (2, 3) | Joie i-Level (Pro) | Joie i-Snug | Maxi-Cosi Coral | Maxi-Cosi Pebble 360 (Pro) | nuna pipa next | Der Reboarder Concord Reverso (Plus) hat ebenso einen 3-Punkt-Gurt.
Vor der ersten Verwendung der Babyschale
Du hast die Anleitung deiner Babyschale oder des Kindersitzes gelesen oder zur Hand? Vorbildlich! Ich weiß, Anleitungen sind langweilig, aber die Anleitung zum Kindersitz solltest du im besten Fall immer mindestens einmal angeschaut haben, bevor du den Sitz im Auto verwendest.
Sieh am besten gleich einmal nach, ob die Kopfstütze deiner Babyschale in der Höhe verstellt werden kann und wie. Die Gurte kannst du nur dann gut straffen, wenn die Kopfstütze richtig eingestellt ist.
Bei vielen Babyschalen fährt die Kopfstütze beim Anschnallen automatisch und gemeinsam mit dem Gurtsystem auf die richtige Höhe, bei manchen kann die Kopfstütze nicht verstellt werden. Bei anderen Babyschalen oder Kindersitzen musst du sie selbst auf die richtige Höhe einstellen. Ist dein Baby gerade geboren und die Kopfstütze befindet sich ganz oben, stell sie gleich nach unten. Wenn dein Baby schon älter ist und die Kopfstütze noch ganz unten, gehe umgekehrt vor. Sollst du die Gurthöhe verstellen und dazu an der Rückseite der Babyschale Gurte aus- und einfädeln? Prüfe, wie alt deine Babyschale ist und ersetze sie gegebenenfalls durch ein neueres Modell.
Vor dem Anschnallen deines Babys
Das richtige Anschnallen beginnt nicht mit den Gurten, sondern schon beim Hineinsetzen deines Kindes in die Babyschale:
- Lege die Gurte der Schale zur Seite weg, damit sie nicht im Weg sind.
- Jetzt setzt bzw. legst du dein Baby mittig in die Babyschale. Achte darauf, dass sich der Po tief und korrekt in der Kuhle der Schale befindet. Der Rücken deines Kindes muss an der Rückenlehne der Schale vollflächig anliegen. Dein Baby setzt sich auf oder bäumt sich nach vorne? Klappere über seinem Kopf mit einem Gegenstand oder schnipse über seinem Kopf mit den Fingern, damit dein Kind neugierig nach oben schaut und sich streckt – Tada, die Schultern liegen hinten an!
Ein 3-Punkt-Gurt, auch Y-Gurt (weil er aussieht wie der Buchstabe), besteht aus zwei Schultergurten, die sich vor dem Bauch treffen und dort in ein Gurtschloss eingesteckt werden. Der 3. Gurt ist der, der das Gurtschloss hält. Es gibt keine weiteren Gurte, die über die Beine bzw. das Becken geführt werden.
Schritt für Schritt: Anschnallen beim 3-Punkt-Gurt
- Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete, deshalb: Löse immer erst das Gurtsystem und ziehe die Gurte möglichst lang, sodass du gut mit den Gurten hantieren kannst. Pro-Tipp: Denke schon beim Abschnallen deines Kindes daran, das Gurtsystem wieder locker zu machen, damit du den ersten Schritt beim nächsten Anschnallen überspringen kannst.
- Schultergurte ans Baby und ins Gurtschloss: Nimm beide Schultergurte und führe sie über die Schultern deines Babys. Achte darauf, dass du nah am Hals entlanggehst und stecke die beiden Gurtstecker ins Gurtschloss – klick!
- Schulterpolster kontrollieren: Manchmal verknautschen sich die Schulterpolster hinter dem Kind, zieh sie gegebenenfalls noch einmal nach vorne und streiche sie glatt.
Kurzer Hinweis: Es sind Schulterpolster, sie sitzen auf der Schulter – platziere sie nicht auf der Brust.Längerer zweiter Hinweis: Es sind keine Schulterpolster da? Nicht gut. Die Schulterpolster müssen unbedingt bei der Schale dabei sein und du darfst sie, außer vielleicht zum Waschen, nicht entfernen. Sie schützen den Schulter- und Halsbereich deines Babys (auch bei einem Unfall) und sind ganz wichtig. Bestelle sie gegebenenfalls nach (nur Original-Zubehör erlaubt), ohne die Polster dürft ihr die Schale nicht nutzen.
- Gurte straffen: Jetzt kommt der wichtigste Teil: Bei einem 3-Punkt-Gurt ziehst du direkt am zentralen Verstellgurt unten in der Mitte der Schale. Schiebe die Schultergurte noch einmal nah an den Hals. Straffe die Gurte so fest wie möglich. Wie fest ist fest genug?
Der Pinch-Test: Wie fest ist "fest genug" angeschnallt?
Der Pinch-Test ist eine einfache Methode, um zu prüfen, ob der Gurt deines Kindersitzes richtig gestrafft ist.
So funktioniert der Test:
Greife die Schultergurte mit Daumen und Zeigefinger (Daumen unten, Zeigefinger oben. Die Gurte sind vertikal am Kind, deine Finger horizontal am Gurt – ergibt das Sinn? Schau dir am besten das Bild an! 😂). Versuche jetzt, die Gurte anzuheben und eine Schlaufe zu bilden.
- Kannst du den Gurt greifen und eine Schlaufe bilden? Straffe den Gurt unbedingt noch einmal nach.
- Keine Schlaufe möglich? Wunderbar, du bist ein Naturtalent!
Warum ist festes Anschnallen so wichtig? Ein zu lockerer Gurt kann dein Kind im Ernstfall nicht schützen. Der kleine Körper wird bei einem Unfall nicht ausreichend gebremst und – bei viel zu lockeren Gurten – nicht gehalten.
Übrigens: Die allermeisten Eltern tendieren dazu, viel zu locker anzuschnallen, um dem Kind nicht weh zu tun. Du musst dir deshalb keine Gedanken machen, ob der Gurt zu fest ist, in 99,27 % (Zahl geschätzt) der Fälle ist das „fest“, bei dem Eltern überlegen, ob es nicht viel zu fest ist, entweder genau richtig oder immer noch zu locker. ☺
Anschnall-Check: Richtig angeschnallt?
Seid ihr startklar?
Aller Anfang ist schwer schwierig. Verzweifle nicht, wenn das mit dem Anschnallen nicht direkt beim ersten Mal klappt. Babys sind keine Puppen, sie bewegen sich, sie strampeln und wenn sie älter sind, wehren sie sich manchmal, weil sie das Angeschnalltsein ziemlich doof finden und einen großen Freiheitsdrang haben.
Übe die Schritte gegebenenfalls ein-, zwei- oder auch acht-mal in Ruhe mit einer Puppe oder mit einem Kuscheltier (auch wenn es gut passen würde: Nimm keinen Oktopus, der hat wirklich zu viele Arme 🐙😂).
Der Anleitungstext ist dir auch viel zu lang und zu kompliziert? Kein Problem, schau dir das Anschnall-Video meiner ehemaligen Kollegin Juno an. Sie zeigt dir noch einmal ganz genau, was du beim Anschnallen beachten musst.
Video zum Anschnallen bei Babyschalen mit 3-Punkt-Gurt
Beim Abschnallen des Babys
Gewöhne dir am besten an, die Gurte schon beim Abschnallen deines Babys immer ganz zu lösen, damit du beim nächsten Anschnallen gut vorbereitet bist.
2. Anschnallen bei Babyschalen oder Kindersitzen mit 5-Punkt-Gurt
Du hast eine Babyschale mit einem 5-Punkt-Gurt?
Einen 5-Punkt-Gurt haben z. B. folgende Babyschalen: BeSafe Go Beyond | BeSafe iZi Go Modular (X1, X2) | Britax-Römer Baby-Safe 3 i-Size | Doona i und Doona X. Außerdem sind nahezu alle Kleinkind-Kindersitze und Reboarder mit einem 5-Punkt-Gurt ausgestattet.
Vor der ersten Verwendung des Sitzes
Du hast die Anleitung deiner Babyschale oder des Kindersitzes gelesen oder zur Hand? Vorbildlich! Ich weiß, Anleitungen sind langweilig, aber die Anleitung zum Kindersitz solltest du im besten Fall immer mindestens einmal angeschaut haben, bevor du den Sitz im Auto verwendest.
Sieh am besten gleich einmal nach, ob die Kopfstütze deiner Babyschale oder des Kindesitzes in der Höhe verstellt werden kann und wie. Die Gurte kannst du nur dann gut straffen, wenn die Kopfstütze richtig eingestellt ist.
Bei vielen Babyschalen und Kindersitzen fährt die Kopfstütze beim Anschnallen automatisch und gemeinsam mit dem Gurtsystem auf die richtige Höhe, bei manchen kann die Kopfstütze nicht verstellt werden. Bei anderen Babyschalen oder Kindersitzen musst du sie selbst auf die richtige Höhe einstellen. Ist dein Baby gerade geboren und die Kopfstütze befindet sich ganz oben, stell sie gleich nach unten. Wenn dein Baby oder Kind schon älter ist und die Kopfstütze noch ganz unten, gehe umgekehrt vor. Sollst du die Gurthöhe verstellen und dazu an der Rückseite der Babyschale oder des Sitzes Gurte aus- und einfädeln? Prüfe, wie alt dein Kindersitz ist und ersetze ihn gegebenenfalls durch ein neueres Modell.
Vor dem Anschnallen deines Kindes
Das richtige Anschnallen beginnt nicht mit den Gurten, sondern schon beim Hineinsetzen deines Kindes in die Babyschale:
- Lege die Gurte der Schale zur Seite weg, damit sie nicht im Weg sind. Übrigens: Manche Kindersitze haben Magnete in den Schultergurten und am Sitz, damit die Gurte schön weggelegt werden können und auch wirklich nicht im Weg sind – dein Sitz vielleicht auch?
- Jetzt setzt bzw. legst du dein Baby oder Kind mittig in die Babyschale oder den Kindersitz. Ältere Kinder können selbst einsteigen.
Achte darauf, dass sich der Po tief und korrekt in der Kuhle der Schale befindet. Der Rücken deines Kindes muss an der Rückenlehne der Schale oder des Kindersitzes vollflächig anliegen. Dein Baby setzt sich auf oder bäumt sich nach vorne? Klappere über seinem Kopf mit einem Gegenstand oder schnipse mit den Fingern, damit dein Kind neugierig nach oben schaut und sich streckt – Tada, die Schultern liegen hinten an! – Das klappt übrigens auch mit älteren Kindern (aber vielleicht nicht mehr jedes Mal 😊)
Ein 5-Punkt-Gurt-System (umgangssprachlich oft auch "Hosenträgergurt") hat zusätzlich zu den Schultergurten noch zwei weitere Gurte: die Becken- oder Hüftgurte. Zwei Schulter- und zwei Beckengurte sind erst vier Gurte? Genau - der fünfte Gurtpunkt ist der, an dem das Gurtschloss befestigt ist. Das Gurtschloss hält den ganzen Kladderadatsch zusammen.
Schritt für Schritt: Anschnallen beim 5-Punkt-Gurt
- Eine gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete, deshalb: Löse immer erst das Gurtsystem und ziehe die Gurte möglichst lang, sodass du gut mit den Gurten hantieren kannst. Pro-Tipp: Denke schon beim Abschnallen deines Kindes daran, das Gurtsystem wieder locker zu machen, damit du den ersten Schritt beim nächsten Anschnallen überspringen kannst.
- Führe die Schultergurte rechts und links über die Schultern deines Kindes, die Beckengurte legst du rechts und links über die Beine. Stecke die beiden Gurtstecker ins Gurtschloss – klick!
- Schulterpolster kontrollieren: Manchmal verknautschen sich die Schulterpolster hinter dem Kind, zieh sie gegebenenfalls noch einmal nach vorne und streiche sie glatt.
Kurzer Hinweis: Es sind Schulterpolster, sie sitzen auf der Schulter – platziere sie nicht auf der Brust. 😊 Längerer zweiter Hinweis: Es sind keine Schulterpolster da? Nicht gut. Die Schulterpolster müssen unbedingt beim Kindersitz dabei sein und du darfst sie, außer vielleicht zum Waschen, nicht entfernen. Sie schützen den Schulter- und Halsbereich deines Kindes (auch bei einem Unfall) und sind ganz wichtig. Bestelle sie gegebenenfalls nach (nur Original-Zubehör erlaubt), ohne die Polster dürft ihr die Schale nicht nutzen. - Wichtig beim 5-Punkt-Gurt: Du hast vier Gurte, die straff sein müssen. Lege die Schultergurte noch einmal nah an den Hals, führe die Beckengurte über das Becken und achte darauf, dass keiner der Gurte verdreht ist. Ziehe die Gurte noch nicht fest: Straffe zuerst die Beckengurte, indem du kurz oberhalb des Gurtschlosses anfasst und die beiden Schultergurte nach oben ziehst. So werden die Beckengurte kinderleicht fest. Erst jetzt ziehst du am zentralen Gurtstraffer (unten in der Mitte des Sitzes) und straffst das komplette Gurtsystem.
- Schau jetzt noch einmal auf die Schulterpolster: Liegen sie gut? Zuppele sie gegebenenfalls noch einmal nach und straffe das Gurtsystem noch einmal nach. Wie fest ist fest genug?
Der Pinch-Test: Wie fest ist "fest genug" angeschnallt?
Der Pinch-Test ist eine einfache Methode, um zu prüfen, ob der Gurt deines Kindersitzes richtig gestrafft ist.
So funktioniert der Test:
Greife die Schultergurte mit Daumen und Zeigefinger (Daumen unten, Zeigefinger oben. Die Gurte sind vertikal am Kind, deine Finger horizontal am Gurt – ergibt das Sinn? Schau dir am besten das Bild an! 😂). Versuche jetzt, die Gurte anzuheben und eine Schlaufe zu bilden.
- Kannst du den Gurt greifen und eine Schlaufe bilden? Straffe den Gurt unbedingt noch einmal nach.
- Keine Schlaufe möglich? Wunderbar, du bist ein Naturtalent!
Warum ist festes Anschnallen so wichtig? Ein zu lockerer Gurt kann dein Kind im Ernstfall nicht schützen. Der kleine Körper wird bei einem Unfall nicht ausreichend gebremst und – bei viel zu lockeren Gurten – nicht gehalten.
Anschnall-Check: Richtig angeschnallt?
Seid ihr startklar?
Aller Anfang ist schwer schwierig. Verzweifle nicht, wenn das mit dem Anschnallen nicht direkt beim ersten Mal klappt. Babys sind keine Puppen, sie bewegen sich, sie strampeln und wenn sie älter sind, wehren sie sich manchmal, weil sie das Angeschnalltsein ziemlich doof finden und einen großen Freiheitsdrang haben.
Übe die Schritte gegebenenfalls ein-, zwei- oder auch acht-mal in Ruhe mit einer Puppe oder mit einem Kuscheltier (auch wenn es gut passen würde: Nimm keinen Oktopus, der hat wirklich zu viele Arme ).
Der Anleitungstext ist dir auch viel zu lang und zu kompliziert? Kein Problem, schau dir das Anschnall-Video meiner ehemaligen Kollegin Juno an. Sie zeigt dir noch einmal ganz genau, was du beim Anschnallen bei einer Babyschale mit 5-Punkt-Gurt beachten musst.
Video zum Anschnallen bei Babyschalen mit 5-Punkt-Gurt
Die Babyschale ist ganz anders als der Kindersitz oder Reboarder, den du vor dir hast? Probiere es mit den beiden Anschnall-Videos von Christiane. Sie zeigt dir am Beispiel des BeSafe Twist und Turn (Video 1) und des Britax Römer Dualfix (Video 2), worauf du beim Anschnallen achten solltest.
Video zum Anschnallen bei Kindersitzen mit 5-Punkt-Gurt (BeSafe iZi Twist oder Turn i-Size)
Video zum Anschnallen bei Kindersitzen mit 5-Punkt-Gurt (Britax Römer Dualfix)
Beim Abschnallen deines Kindes
Gewöhne dir am besten an, die Gurte schon beim Abschnallen deines Kindes immer ganz zu lösen, damit du beim nächsten Anschnallen gut vorbereitet bist.
3. Anschnallen beim Folgesitz/Kindersitz der Gruppe 2/3 (mit dem Autogurt)
Dein Kind sitzt schon im Folgesitz (Kindersitz der Gruppe 2/3, Sitzerhöhung mit Lehne) und du weißt nicht so genau, wie du dein Kind mit dem Autogurt richtig anschnallen musst? Hier findest du meine Anschnall-Anleitung für diese Kindersitz-Kategorie.
Falls du noch weitere Fragen zum Folgesitz hast, zum Beispiel zum richtigen Einbau, lies gerne meine Kapitel ➔ Folgesitz: Alles, was du wissen solltest, ➔ Folgesitz: So findest du den richtigen oder schau auf meiner Seite ➔ Folgesitz-FAQ nach, ob ich deine Frage dort schon beantwortet habe.
Vor der ersten Verwendung des Folgesitzes
Du hast die Anleitung deines Kindersitzes gelesen oder zur Hand? Vorbildlich! Ich weiß, Anleitungen sind langweilig, aber die Anleitung zum Kindersitz solltest du im besten Fall immer mindestens einmal angeschaut haben, bevor du den Sitz im Auto verwendest.
Kopfstützen-Check beim Folgesitz
Lass uns mit der Kopfstütze des Folgesitzes starten: Hast du die Anleitung da? Perfekt! Nein? Du findest die Anleitung zu deinem Kindersitz immer auch online.
In der Anleitung kannst du nicht nur lesen, wie du die Kopfstütze verstellst, sondern auch auf welche Höhe. Meist befindet sich der Kopf deines Kindes ziemlich genau mittig in der Kuhle, also so, dass der Ohren-Schläfenbereich gut geschützt ist. Lies dennoch in deiner Anleitung nach, denn jeder Hersteller gestaltet seine Kopfstütze ein wenig anders und hat andere Vorgaben.
An der Kopfstütze deines Sitzes ist eine Linie, die zeigt, auf welcher Höhe die Augen des Kindes sein sollen? Ignoriere sie, denn Kinderköpfe sind nicht genormt und Augenlinien sind gut gemeint, aber oft auf der falschen Höhe (für das Kind, das im Sitz sitzt, nicht allgemein). Warum gibt es sie dann? Wahrscheinlich, um Eltern zu zeigen, dass sich der Kopf grundsätzlich in der Kopfstütze befinden sollte, denn viele Eltern verstellen die Kopfstütze nie oder schieben sie direkt beim Wechsel nach ganz oben. Warum das so ist? Ich weiß es nicht, aber es kommt wirklich häufig vor.
Anschnallen deines Kindes im Gruppe 2/3-Sitz
Schnallen wir dein Kind jetzt an: Wenn du dir die Kopfstütze deines Folgesitzes genau anschaust, findest du seitlich rechts und links jeweils eine Führung für den Schultergurt (mittlerweile grün markiert, früher rot), meist ist das eine Art Schlitz oder Haken. Diese Gurtführung nutzen wir direkt und fädeln den Gurt ein. Achte darauf, dass du ihn nicht verdrehst. Jetzt kommt der wichtigste Teil, das richtige Anschnallen.
Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anschnallen im Folgesitz
- Ziehe den Schultergurt durch die Gurtführung an der Kopfstütze (und schließe ggf. den Hebel oder den Knopf, sofern vorhanden und so vorgesehen) und führe den Gurt am Körper deines Kindes nach unten: Der Gurt sollte mittig über die Schulter verlaufen, weder zu nah am Hals noch zu weit außen am Arm. Wenn der Gurt zu weit außen liegt, kann er dein Kind bei einem Unfall nicht richtig halten. Tendenziell darf der Schultergurt lieber etwas mehr am Hals liegen als zu weit außen, wo er bei einem Unfall abrutschen könnte, reiben soll er natürlich nicht.
- Führe den Beckengurt nun unter den Gurthörnchen („Armlehnen“) durch, falls dein Folgesitz solche hat und achte darauf, dass er nicht verdreht ist. Die Führungen sorgen dafür, dass der Gurt an der richtigen Stelle bleibt, nämlich tief über den harten Beckenknochen, nicht im weichen Bauchraum. Du kannst die Beckenknochen seitlich etwa auf Hüfthöhe ertasten. Bei jungen Kindern sind diese jedoch noch kaum ausgeprägt. Und keine Sorge: Hat dein Kindersitz keine richtigen oder gar keine Hörnchen, ist er so designt, dass sie nicht benötigt werden.
- Steck den Gurt nun ins Gurtschloss ein. Achtung: Der Schultergurt kommt an der Seite des Gurtschlosses mit unter das Hörnchen (nur auf dieser Seite!).
- Jetzt kommt der oft vergessene, aber wichtige letzte Schritt: Nimm den Diagonalgurt noch einmal in die Hand und straffe ihn nach. Ziehe zuerst den Beckengurt noch einmal straff, danach den Schultergurt. So sitzt der Gurt optimal am Körper und kann bei einem Unfall richtig schützen. Ganz ehrlich: Straffst du den Gurt noch einmal nach, wenn du dich selbst anschnallst? Wenn nicht: Fang am besten jetzt damit an.
- Sieh dir dein Werk noch einmal an: Kein Gurt ist verdreht, der Gurt verläuft an der Schulter und am Becken korrekt am Kind und du hast noch einmal nachgestrafft? Herzlichen Glückwunsch, ihr seid jetzt startbereit!
Du bist unsicher? Sieh dir die folgenden Fotos an und checke noch einmal gegen, ob alles stimmt – gute Fahrt! 🚗

Der Gurt liegt richtig in der Schultergurtführung des Sitzes und verläuft mittig zwischen Hals und Schulter.

Der Schultergurt verläuft mittig zwischen dem Hals und der Außenseite der Schulter.

Der Dummy fährt sicher: Schultergurt mittig auf der Schulter, Beckengurt weit unten / Bild KI-generiert

Der Beckengurt wurde auf beiden Seiten falsch über das Hörnchen geführt statt unten durch. Der Gurt liegt im weichen Bauchraum

Der Schultergurt liegt zu nah am Hals. Ursache: Die Kopfstütze des Kindersitzes ist zu hoch eingestellt und/oder die Schultergurtführung am Kindersitz wurde nicht verwendet.

Hier rutscht der Gurt von der Schulter (Schultergurtführung am Kindersitz nicht benutzt) und der Beckengurt wurde nicht nachgestrafft.
Alles geschnallt? Perfekt!
Wenn du noch Zeit hast, bleib gerne ein wenig und lies meinen ➞ Über mich-Text oder tauch mit mir ein in die ➞ Geschichte der Kindersitze. Oder du wählst aus einem dieser 3 Kapitel: